QUELLENKULTURPARK

QUELLEN-KULTURPARK mit Museum für Quellenkultur, Qnst-Fassaden und Kunsthaus kärnten:mitte

Das Museum für Quellenkultur im Talmuseum Lachitzhof und der Quellenkulturpark zeigen eine Zusammenschau historischer Kulturgüter der Norischen Region und der Arbeiten des Konzeptkünstlers Werner Hofmeister. Der Künstler setzt die Sammlung des Talmuseums in ein Verhältnis zu seinen Arbeiten und schafft damit über die herkömmliche Interpretationsweise hinaus neue Verstehensmöglichkeiten. Die BesucherInnen werden in dieses Spiel von Spiegel und Gespiegeltem verwickelt.

Das Areal rund um das Museum für Quellenkultur, der ursprüngliche „Hof“ des Anwesens „Lachitzhof“ wird mit der Neubestimmung des Objektes als musealer Ausstellungsraum mit in das Gesamtkonzept „Quellenkultur“ einbezogen. Der ursprüngliche „Hof“ (oder „Vorhof“ des Hauses) ist mit seiner über die Jahre entstandenen Grünfläche, dem Bodenrelief, dem Bach sowie dem Strauch- und Baumbestand eine Herausforderung zur künstlerischen Gestaltung. Hofmeister entwickelt daraus in der Konzeption seiner „Zusammenschau“ einen zusätzlichen Standortbezug von „Innen“ und Außen“ in der Anlage eines „Hof-Gartens“.

Die ehemalige Funktion und Bedeutung des unmittelbar um den Lachitzhof liegenden Areals als „Vor-hof“ wird durch exemplarische Exponate wieder in Erinnerung gebracht. Die Örtlichkeit diente ja als Lagerplatz, Fuhrhof, Treffpunkt, Spielplatz, Warenumschlagplatz (Markt), Produktionsstätte etc. und führte über Jahrhunderte Menschen zusammen zu vielfältigsten Formen der Kommunikation, gemeinsamen Handelns und wohl auch zur Sammlung, zum Gedenken und zur Besinnung (siehe Bildstock und „Wenn zwei oder drei ..“)

Durch die Einbringung von Ausstellungsgegenständen (sowohl historischen Zeugnissen als auch Werken der Gegenwartskunst) wird ein spezieller Gedächtnisraum außerhalb des Museums etabliert. Erste Spuren aus der Vergangenheit in die Gegenwart (und zurück) sind gelegt durch alte Gerätschaften, Produktionsspuren aus der Regionalgeschichte etc. sowie durch Skulpturen und Zeichensätze Hofmeisters. In ihnen wird in komplexen Formen auf die oben skizzierten Funktionen des Vorhofes verwiesen.

Die Bezeichnung „Garten“ (im Französischem seit dem Mittelalter „Parc“ – von dem das Wort „Park“ entlehnt wurde) aber betont die ideellen Komponenten des gestalteten Raumes. Sie hebt die prägend mit Exponaten gestaltete Anlage ab von einer materiell (auf gärtnerisch-landwirtschaftlichen Ertrag) ausgerichteten Nutzgärtnerei. Der Begriff „Hof-Garten“ soll verweisen sowohl auf die ursprüngliche Stellung des Gartens als einer umfriedeten, von der Umgebung abgegrenzten Fläche mit intensiver Gestaltung (und Qualität: Paradiesgärtlein, Rosengarten, Botanischer Garten usw.) als auch auf die Funktion als Hof mit wirtschaftlicher, sozialer, kultureller Bedeutung.

Der HOFGARTEN ist so ein integraler Teil des Museums für Quellenkultur und zugleich aber ein eigenständiger Raum für ein kulturelles, politisches und ästhetisches Gedächtnis: im engeren Sinne daher ein „Musenhof“. Wie überhaupt der Gesamtkomplex „Lachitzhof“ als Museum – und das meint ja nicht weniger, als ein „Sitz der Musen“ zu sein. Die Mutter der Musen aber ist Mnemosyne, die Göttin, deren Name („Erinnerung“ bzw. „Besonnenheit“) bereits auf ihre Gabe des Sich-Innewerdens verweist.

So ist der HOFGARTEN – in Verpflichtung auf seine ideelle Konzeption – auch ein „Garten der Erinnerung“. Im Zentrum der Rezeption dieser Außenanlage stehen daher die Begriffe ER-INNERN und ENT-ÄUSSERN. Gemeint sind dabei einerseits die Prozesse des „Innewerdens“ von Fragestellungen, Herausforderungen, Tatsachen, Umständen und ihr Bezug zur eigenen Lebensgeschichte und Lebenswirklichkeit (= Er-innerung, Gedächtnisleistung). Andererseits sind Erinnerungen (Erinnerungsaufforderungen) notwendige Voraussetzungen zur „Äußerung“, zur reflektierenden Besonnenheit (Besinnung) und zur festlegenden „Ent-äußerung“, die sich vor allem im Erzählen verwirklichen kann.

Deshalb ist der HOFGARTEN auch als eine Art „Gedächtnistheater“ angedacht, in dem all jene Geschichten zu schauen, zu erinnern und zu erzählen sein werden, welche die Natur und Kultur der Menschheit bestimmt haben: Mythen, Sagen, Märchen, Legenden und alles auch, was der Logos der Wissenschaften darüber zu erzählen weiß. Ihr Bezugspunkt ist immer Mnemosyne, die Mutter aller Musen und der lebendige Quell aller Inspirationen.

Das Konzept sieht weiters vor, durch anmutende Animationen (besucherorientierte Interaktionen) den Garten zu beleben und weiterzuentwickeln. Vor allem ist angestrebt, ein möglichst breites Erinnerungs- und Erzählensemble zu installieren, das Variationen nicht nur zulässt, sondern herausfordert.

DER QUELLENKULTURPARK

Ein Kurzfilm mit Werner Hofmeister